Hochbehälter Madfeld
Die Wasserversorgung in Madfeld wurde bis in die 30-iger Jahre durch eigene Hausbrunnen sichergestellt. Die Wasserqualität war aber in vielen Brunnen oft nicht einwandfrei. Hinzu kam, dass in Trockenzeiten das Wasserdargebot stark zurückging. Da auch in Radlinghausen keine gesicherte Wasserversorgung bestand, wurde gemeinsam mit der Gemeinde Rösenbeck vereinbart, das nicht benötigte Wasser der Rösenbecker Steinbornquelle zur Trinkwasserversorgung zu nutzen. Hierzu wurde eine Pumpstation unterhalb des Steinborntales an der Grenze zur Gemeinde Beringhausen errichtet. Mit einer Lambachpumpe wurde über eine 2,44 km lange Leitung aus gusseisernen Muffenrohren (Durchmesser 100 mm) das Wasser in den 180m höher liegenden Hochbehälter Madfeld gefördert. Der Hochbehälter, mit zwei Wasserkammern, wurde 1930/31 errichtet und besitzt ein Fassungsvermögen von 130 m³. Er diente zur Deckung von Verbrauchsspitzen und als Feuerlöschreserve. Im Laufe der Jahre stieg jedoch der Wasserbedarf in den Versorgungsgebieten. Für diese Menge reichte die Schüttung der Quellen im Steinborn nicht mehr aus. Der Wasserversorgungs-Zweckverband Madfeld-Radlinghausen war gezwungen, zur Versorgung des Verbandgebietes mit ausreichend Trinkwasser, ein Wasservorkommen mit entsprechender Schüttung zu erschließen. In den Jahren 1955/56 wurde westlich des Beringhauser Tunnels eine Quelle gefasst, die den gesamten Wasserbedarf abdecken konnte. Daraufhin hat der Verband beschlossen, auf das von der zentralen Wasserversorgungsanlage Rösenbeck nicht benötigte Wasser künftig ganz zu verzichten und das Trinkwasser ausschließlich von der Quelle Beringhauser Tunnel zu beziehen. Nach Ertüchtigung der Pumpstation konnte auch weiterhin das Wasser in den Hochbehälter Madfeld gefördert werden. Erst durch den Neubau des Hochbehälters Weiße Frau mit einem Fassungsvermögen von 2000 m³ verlor der Hochbehälter Madfeld in den 70ziger Jahre seine Bedeutung und wurde schließlich außer Betrieb genommen.
(Christian Finger, Stadtwerke Brilon)
Übersichtskarte der Wasserversorgung Madfeld – Radlinghausen 1930 (Stadtwerke Brilon)
Übersichtskarte der Wasserversorgung Madfeld – Radlinghausen 1955 (Stadtwerke Brilon)
Gruppenwasserwerk nach der Renovierung 1955 (Stadtwerke Brilon)
Für technisch Interessierte – das Lambach Pumpwerk (Stadtwerke Brilon)